So finden Sie Grenzpunkte von Grundstücken

Grenzsteine markieren Eckpunkte von Flurstücken und sind in der Regel ebenerdig im Boden eingebracht. Sie sind meist aus Stein und durch ein Kreuz oder Punkt in der Mitte zu erkennen.

In der Praxis ist es oft erforderlich, diese Grenzmarkierungen zu kennen. Grenzsteine zu finden ist allerdings gar nicht so leicht. Die Marksteine wurden von der amtlichen Vermessung vielleicht vor Jahren oder Jahrzehnten gesetzt und die Natur ist ständig am Werk. Grenzsteine werden überwuchert, von Erde bedeckt, wandern infolge von Erdbewegungen oder werden versehentlich, manchmal auch absichtlich, versetzt.

Was benötigen Sie für die Grenzsteinsuche?

1. Koordinate des Grenzsteins

2. GPS-Empfänger und Antenne mit einer Messgenauigkeit im Meter- bis Dezimeter-Bereich

Grenzsteine finden

Der Einsatz von GNSS (= Global Navigation Satellite System, Überbegriff für GPS, das ist eines von mittlerweile vier aktiven Systemen) ist für diese Thematik geradezu prädestiniert. Denn mit Hilfe von Satellitenpositionierungssystemen können Sie Ihren aktuellen Standort sehr einfach feststellen. Ein handelsübliches GPS-Gerät für den Freizeitgebrauch kann jedoch höchstens bei der Annäherung an einen Grenzpunkt helfen, da diese eine Genauigkeit von maximal 3-5 m erreichen, was bedeutet, dass man vor Ort eine Fläche von ungefähr 30-50 m² (!) absuchen müsste.

Für eine genaue Lokalisierung bedarf es verlässlicher Messungen möglichst im Submeter-, besser im Zentimeterbereich. 

Genau diesen Leistungsumfang bietet das MagicMapper GPS-Paket:

  • Hochwertiger GNSS-Empfänger mit Bluetooth-Schnittstelle 
  • Empfangsstarke Antenne inkl. Basisplatte zur Abschirmung
  • Leistungsfähige MagicMapper-App für Android Smartphones/Tablets
  • Koordinateneingabe im Gauss-Krüger- und ETRS89-Format - ohne die Notwendigkeit der Koordinatentransformation!

Die MagicMapper-GNSS-Systeme sind auch von Laien einsetzbar. Der GNSS-Empfänger kann über Bluetooth mit einem mobilen Gerät (Android, Windows) verbunden werden. Die mitgelieferte MagicMapper-App ist einfach zu bedienen. Die aufgezeichneten Daten können über USB ausgelesen werden.

Unsere GNSS-Systeme gibt es auch als Mietgeräte für zeitlich begrenzte Projekte oder zum Kennenlernen!

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Wie geht man bei der Grenzsteinsuche vor?

Essentiell ist eine sorgfältige Vorbereitung, durch die man bei der eigentlichen Suche vor Ort eine Menge Zeit spart.

1. Koordinate des gesuchten Grenzsteines
Zunächst benötigt man die genaue Koordinate des gesuchten Grenzsteins. Die Landesvermessungsämter stellen Informationen über die Flurstücke mittlerweile oft über ihre Geo-Portale bereit. Die genauen Koordinaten in Zentimetergenaugkeit erhält man jedoch ausschließlich beim zuständigen örtlichen Katasteramt, sofern man die Flurstücksnummer kennt. Hierfür ist in der Regel eine Gebühr zu entrichten.

Wichtig: Wenn die Koordinate möglichst genau lokalisiert werden soll, benötigen Sie ein RTK-fähiges GNSS-System und die Koordinate muss zwingend zentimetergenau vorliegen, da es nicht möglich ist, eine Koordinate, der die Zentimeterstelle fehlt, auf <10 cm genau zu bestimmen. Wenn diese Genauigkeit für Sie ausreichend ist, reichen die Daten aus einem Geoportal aus.

Meist bekommt man die Koordinate im Gauß-Krüger-Format, oder im ETRS89-Format, das seit 2018 europaweit als einheitliches Lagebezugssystem eingeführt wurde. Da GNSS-Empfänger mit Geokoordinaten im WGS84-Format arbeiten, ist zunächst eine Koordinatentransformation erforderlich. Unsere MagicMapper-App leistet diese hochkomplizierte Umrechnung automatisch - Sie können Ihre Grenzsteinkoordinaten ganz einfach direkt eingeben und als Wegpunkt abspeichern.

2. Suche vor Ort

Geben Sie Ihrem GNSS-Empfänger etwas Zeit, um einen stabilen Empfang herzustellen. Stellen Sie das System hierfür mit möglichst freier Sicht zum Himmel auf. Über Bluetooth wird die Verbindung zur MagicMapper-App hergestellt. Sie sehen jetzt Ihre aktuelle Position sowie das Wegpunktfähnchen Ihres Grenzsteins auf Ihrem Smartphone-Display.

Wenn Sie Ihren Grenzstein in der Wegpunktliste aufrufen, können Sie durch Drücken auf Peilung die Peilfunktion aktivieren. Sie sehen jetzt eine Luftlinie zwischen Ihrem Standort und der gesuchten Koordinate, sowie die Entfernung (s. Abb.).

Nun müssen Sie diese beiden Punkte übereinander bringen, bis sie deckungsgleich sind, indem Sie sich mit dem Empfänger auf die Grenzsteinkoordinate zu bewegen, so dass sich die Entfernungsangabe verringert, bis diese 0,0 m anzeigt.

3. Gefunden!?

Falls Sie den Grenzstein jetzt noch nicht in einem Umkreis von  <1 m um sich sehen können, kann es sein, dass dieser von Erde überdeckt oder zugewachsen ist. Feste Tritte in den Boden oder auch Graben mit dem Spaten helfen, versunkene Marksteine zu finden.

Lässt sich auch durch intensives Suchen der Grenzstein nicht finden, dann kann es sein, dass dieser nicht mehr da ist. Erdbewegungen, Durchforstungsmaßnahmen, Beackerung, aber auch Wildschweine können die Ursache dafür sein, dass Grenzsteine wandern oder sogar verschwinden. 

Das heißt, selbst wenn man eine Grenzvermarkung findet, bedeutet das noch nicht, dass sie auch korrekt ist. In der Regel ist das aber der Fall. Bestehen Zweifel oder ist es von Belang, dass eine rechtssichere Grenzvermarkung besteht, muss ein Antrag auf Vermessung bei der örtlichen Vermessungsbehörde gestellt werden.

Es gibt viele Situationen, in denen es wichtig ist, die Grenzkoordinaten eines Flurstücks und die Grenzverläufe zu kennen. Sehr häufig stellen sich diese Fragen für Landwirte, wenn neue Flächen hinzukommen, oder die Besitzverhältnisse sich ändern. Auch für Grundstückseigentümer ist es von Vorteil, wenn sie die Grenzmarkierungen ihres Grundstückes kennen.

Landwirtschaft: zur Abmessung von Feldern für die genaue Beackerung, Erfassung von EU-Förderflächen, richtige Nutzung von Pachtland, korrektes Anlegen von Weidezäunen etc.

In der Landwirtschaft ergeben sich häufig Probleme durch ausgepflügte Grenzsteine, Felder neigen dazu, sich mit jeder Bestellung zu vergrößern.

Forstwirtschaft: Planung von Durchforstungsarbeiten, Nutzung von Flächenlosen, etc.

Forstbetriebe müssen vor einem Holzeinschlag sicher sein über den genauen Grenzverlauf eines Waldgrundstücks, um Streitfälle über versehentlich im Nachbargrundstück geschlagene Bäume, die schnell einige tausend Euro Streitwert erreichen können, zu vermeiden.

 

Besonders wichtig ist die Feststellung des genauen Grundstückverlaufs beziehungsweise der Grenzen, wenn Baumaßnahmen geplant sind. In diesem Fall kommen professionelle Vermesser zum Einsatz.